Beinwell oder auch Beinwurz, Hasenbrot, Heilwurzel, Himmelsbrot, Hundszunge, Wallwurz, Glotwurzel wie er im Volksmund heisst, kann getrost als der König unter den Heilpflanzen bezeichnet werden.
Die Pflanzenfamilie des Beinwell ist die Boraginaceae, Raublattgewächse und wenn eine Pflanze schon den Namen officinale trägt, kann es sich hierbei unweigerlich nur um eine Heilpflanze handeln und was für eine. Vom Beinwell werden wahre Wundergeschichten erzählt. Soll er doch komplizierte Knochenbrüche, offene Beine, Hautverletzungen und andere Verletzungen heilt. Schon in alten Kräuterbüchern kann man lesen, das ein Blatt vom Beinwell täglich gegessen zur Blutreinigung und zur Stärkung der eigenen Abwehrkräfte beiträgt.
Der bis zu100 cm hoch wachsende Beinwell ist vorzugsweise in feuchten schattigen Busch-und Waldgegenden anzutreffen. Die Blätter, die groß, sehr kratzig und derb sind, verlaufen am Stengel herab bis zum Ansatz des nächsten Blattes. Die Blüten sind glockenförmig, die an ein und der selben Pflanze mal blau, lila und rosa sein können. Andere Pflanzen können cremeweiß blühen. Reibt man an den Blättern riechen sie gurkenartig. Wenn die Blätter und Stengel zerrieben werden tritt auffällig, schleimiger Saft aus.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung des Beinwell
Was wäre eine Heilpflanze ohne heilende Inhaltsstoffe.
Beim Beinwell ist es gleich an ganzer Cocktail an Wirkkomponenten. Das Allantoin, was besonders in der Wurzel konzentriert ist, trägt zur Zellerneuerung, zur Wundheilung und zur Beruhigung der Haut bei.Selbst die moderne Heilmedizin verwendet diesen Wirkstoff zur Behandlung von Akne in Crems.
Das Cholin auf die Haut aufgetragen wirkt auf den Kreislauf, die Gefäßerweiterung der Haut kurbelt die Durchblutung an und gleichzeitig wird die Vermehrung der roten Blutkörperchen gesteigert. Weitere Heilstoffe ergänzen die günstige Heilwirkung.
Beinwell enthält auch viele Nährstoffe,Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Als Heil-Wirkstoffe werden vor allem auch Schleimstoffe, Gerbstoffe, Harze, Zuckerstoffe, Asparagin, ein Alkaloid, das Symphito-Cynoglosin, Consolidin und Consolicin besonders bei der Behandlung von Knochen und Gelenkschmerzen angesehen.
Tinkturen, Einreibungen und Crems stehen hoch im Kurs, wenn es um Schmerzbehandlungen und Nachsorge von Knochenbrüchen und Hautproblemen geht.
Aber Achtung, die Menge macht das Kraut zum Gift:
Wie bei so vielen Heilpflanzen ist das zu viel auch gesundheitsschädlich. Beim Beinwell ist es das Alkaloid Pyrrolizidin was zu Leberschäden führen kann. Allerdings ein gesunder Umgang hat noch niemanden geschadet. Die Wurzeln werden nur für die äußerliche Anwendung eingesetzt und wenn wir gleich zum kulinarischen Teil kommen wird die Sache eine gesunde Angelegenheit.
Verwechslungsmöglichkeiten des Beinwell
Der Beinwell ist eine mächtige Pflanze, die mit großen und sehr kratzigen Blättern und Stengeln schon ziemlich eindeutige Erkennungsmerkmale hat. Dennoch kann er leicht für Ungeübte mit dem giftigen Fingerhut verwechselt werden.
Beim Fingerhut sind die Blätter jedoch zart und weich beharrt und beim Zerreiben riechen die nicht nach Gurken.
Solltest Du Dir unsicher sein, sammle nur jene Pflanzen die Du wirklich kennst.
Informiere Dich erst, ob Du richtig liegst oder besuche besser noch einen Kräuterkurs.
Wenn Du in meiner Nähe wohnst, kann ich Dir gern meinen ganz gewöhnlichen Wildkräutergarten zeigen, bei einem Kurs alles erklären und eine Kräutertour mit Kochkurs wird Aufklärung und Bereicherung bringen.
Verwendung und Aufbewahrung des Beinwell
In der modernen Wildkäuterküche hat der Beinwell einen festen Platz
Da es sich beim Beinwell um ein Wildgemüse mit kurzer Lagerdauer handelt, empfehle ich das Gemüse in den
Morgenstunden zu ernten und möglichst noch am gleichen Tag zu verspeisen.Im Kühlschrank können die Blätter ein paar Tage aufbewahrt werden, aber mein Credo lautet:
Frisch gepflückt, frisch verarbeitet, frisch verzehrt.
Ein leckeres Rezept für ein Beinwell -Roulade mit Wildlachsfüllung habe ich auf meiner Seite Rezept Sommer aufgeschrieben.