Kaum eine andere einheimische Pflanze hat so viel Heilkraft, kann so kulinarisch zubereitet werden und wird doch von so manchem Gärtner als lästiges Unkraut angesehen.
Da der Löwenzahn so viele Talente wie kaum eine andere Pflanze hat, möchte ich dessen Vorzüge etwas näher beleuchten.
Schon der Volksmund hat über 500 Namen für den Löwenzahn hervorgebracht und viele davon deuten auf die charakteristische Wirkungsweise der Pflanze hin:
So kennt man z.B. Kuhblume, Schmalzkraut, Eierbusch, Butterblume, Sauröhrl, Milchkraut - und auch Bettseicher oder
Gelbschisser, was daraus resultierte, das derjenige der Löwenzahn zu sich nahm, bald das stille Örtchen aufsuchte.
Löwenzahn wächst auf fetten Wiesen und Weiden, aber auch am Rasenrand und auf Wegen und Wegrändern.
Gesammelt werden können die Knospen, junge Blätter, Blüten, Stängel und Wurzeln.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung des Löwenzahn
Der Löwenzahn, aus der Familie der Korbblütler,
ist eine rundum gesunde Pflanze und ist in Sachen Körpergesundheit ein echtes Kraftpaket, von der Blüte bis zur Wurzel.
Der Löwenzahn gehört zu den Pflanzen, die reich an Bitterstoffen sind und besonders im Frühjahr seine größte Kraft entwickelt. Flavonoide, Cumarine, Phytosterine, Kalium und besonders das Inulin sind auch für Diabetiker gut verträglich.
Im Vergleich zu Kopfsalat enthält Löwenzahn bis zu 5-mal so viel Eiweiß, 8-mal so viel Vitamin C und doppelt so viel Kalium, Magnesium und Phosphor.
Löwenzahn regelmässig verzehrt bewahrt und schützt unsere Gesundheit. Er regelt die Verdauung, pflegt Leber und Galle, hilft bei Rheuma, löst Nierensteine auf, lässt Pickel und chronische Hautleiden verschwinden und kann als Allround-Stärkungsmittel gerade nach dem Winter eingesetzt werden.
In der Volksheilkunde wird Löwenzahn gern eingesetzt und ist ein mildes Mittel zur Steigerung der Gallensekretion.
Er wirkt harntreibend, und ist förderlich bei Leberbeschwerden, Rheumatischen Erkrankungen, Gicht aber auch zur Blutreinigung, bei Verdauungsbeschwerden und als Abführmittel.
Der Milchsaft wird bei Hautkrankheiten wie Warzen volksheilkundlich eingesetzt.
Verwechslungsmöglichkeiten des Löwenzahn
Es gibt mehrere Löwenzahn-Arten, welche sich in Blattform, Blüten und Größe nur unwesentlich unterscheiden.
Beim gewöhnlichen Löwenzahn wachsen aus einer dichten Rosette am Boden die derb gezähnten Blätter und aus der Mitte ein hohler Blütenstiel aus dem ein leuchtend gelbes Blütenköpfchen wächst.
Nach der Blüte entwickelt sich die Pusteblume, die unzählige winzige Früchtchen an seidigen Fallschirmchen trägt, welcher der Wind in alle Richtungen bläst.
Sollten Sie sich unsicher sein, sammeln Sie nur jene Pflanzen die Sie wirklich kennen, informieren Sie sich erst, ob Sie richtig liegen oder besuchen bessern noch einen Kräuterkurs.
Verwendung und Aufbewahrung des Gemeinen Löwenzahn
Da die Bitterstoffe des Löwenzahn besonders verdauungsfördernd und sättigend sind, liegt es nahe, ihn besonders kulinarisch in die moderne Ernährung einzubinden.
Die zarten frischen Blätter im Frühjahr im Salat eingearbeitet bringen wilde Würze und ersetzen den teuren Radicio oder
Lollo Rosso. Die Blütenknospen nehmen Wildkräuter-Gourmets als sautierte Kapern, oder für Pesto.
Die Blüte schmeckt süßlich und wird daher auch gern zu Löwenzahngelee oder zu Tee aufgebrüht.
Durch ihr herrliches Aroma und ihren süßlichen Geschmack lassen sich köstliche Limonaden oder Sirup bereiten und auch als Dekoration im Salat einarbeiten.
Die Wurzeln können im Frühjahr frisch geerntet werden und auch zum Kochen zum Einsatz kommen.
Eine weitere Möglichkeit ist es aus den Blättern ein gesundes Smoothie zur Entschlackung zu bereiten. Zum Nachmachen habe ich das Rezept auf meiner Seite Rezept des Monats zusammengestellt.
Die Konservierung und Lagerung von Löwenzahnwurzeln und Blätter kann über Trocknung und Einfrieren erfolgen.
Frisch ist Löwenzahn nur einen Tag haltbar.
Also frisch gepflückt, frisch verarbeitet und frisch verzehrt.