Auch in diesem Monat stelle ich wieder eine prachtvolle Wildpflanze vor, die ebenfalls in allen Teilen essbar ist und zu sehr delikaten Gerichten verarbeitet werden kann.
Die Wilde Möhre gehört zur Familie der DoldenGewächse und ist besonders jetzt im August durch ihre auffälligen weißen Blütenstände und durch ihre zarten Hüllblättchen, welche aussehen wie Spitzendeckchen, auf trockenen Wiesen, Weg- und Waldrändern nicht zu übersehen sind.
Typische Kennzeichen sind ihre gefurchten behaarten hohlen Stängel, die fein gefiederten Blätter, welche eine flaumige bis borstige Behaarung haben. Je nach Standortsituation kann die Wilde Möhre bis zu 1m hoch wachsen. Die wunderschönen sternförmigen Doldenblüten entwickeln in der Mitte eine dunkelviolette bis schwarze Einzelblüte, die sogenannte „Möhrenblüte“, die die Insekten anlocken soll.
Die Wurzel der Wilden Möhre ist länglich, ähnlich unserer kultivierten Möhre, ist jedoch weiß. Sie schmeckt süßer als die Garten Möhre und nicht so wässrig. Das Kraut und die Samen schmecken nach Petersilie.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung der Wilden Möhre
Die Inhaltsstoffe des Wilden Möhre sind sehr vielfältig. So enthält beispielsweise die Wurzel unter anderen Ätherisches Öl, Flovonoide, Lycopin, Pektin reichlich Mineralstoffe, wie Kalium,Carinoide und Vitamin B und C.
Sie kann ähnlich wie ihre Verwandte aus dem Garten bei Durchfallerkrankungen und als wurmtreibendes Mittel eingesetzt werden. Das enthaltene Carotin schützt die Zellen vor schädlichen Radikalen und wird im Körper zu dem für das Sehvermögen wichtige Vitamin A umgewandelt.
Wilde Möhre wird in der Volksheilkunde innerlich und äußerlich angewandt. Besonders im Zusammenhang mit Hautjucken und Ekzemen. Zur Förderung der Harnausscheidung und bei Nieren-und Blasenleiden wirkt das reichlich in der Wurzel enthaltene Kalium. Da die Blätter ebenso gesund sind, wie die Wurzel, können sie besonders auch für die Zubereitung von Vital Getränken und Teemischungen verarbeitet werden.
Verwechslungsmöglichkeiten der Wilden Möhre
Die Wilde Möhre hat zwar eindeutige Erkennungsmerkmale und kann gut unterschieden werden, dennoch besteht Verwechslungsgefahr mit der giftigen Hundspetersilie. Diese kann ebenso groß werden und die Blütendolden sind ähnlich groß wie der der Wilden Möhre, jedoch besteht sie aus mehreren kleinen Blütendolden. Die Blätter der Hundspertersilie haben insgesamt eine dreieckige Form und riechen beim Zerreiben unangenehm und beißend.
Solltest Du Dir unsicher sein, sammle nur jene Pflanzen die Du wirklich kennst, informieren Dich erst, ob Du richtig liegst oder besuche besser noch einen Kräuterkurs.
Verwendung und Aufbewahrung der Wilden Möhre
Die Wurzel kann von September bis Frühjahr des zweiten Jahres geerntet werden, dann ist sie noch weich und kann roh gegessen werden. Ist sie etwas größer, kann sie auch gut kurz gebraten oder paniert, in Gemüsesuppen oder als Mischgemüsegericht im Eintopf verarbeitet werden.
Junge zarte Blätter verarbeitet man zu aromatischen Salaten und Rohkost. Aber auch Hackkräutermischungen, Brotbeigaben, Bratlinge, Saucen, Öl und Pesto u.v.m. lassen sich daraus zubereiten.
Der Blütenstand kann in Butterschmalz zu einer leckeren Süßspeise ausgebacken werden.
Da sich Wilde Möhre hervorragend für die Zubereitung von Vital-Getränken geeignet ist, habe ich ein Rezept für ein Wildkräuter Smoothies mit Wilder Möhre auf meiner Seite Rezept im Sommer zusammengestellt.
Die Konservierung und Lagerung von Wilder Möhre kann über Trocknung und Einfrieren erfolgen, aber auch ein Pesto lässt sich wunderbar daraus bereiten. Frisch ist die Pflanze nur einen Tag haltbar.
Also frisch gepflückt, frisch verarbeitet und frisch verzehrt.